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Be Different! Die Persönliche Ebene im Personal Branding.

Personal Branding hat heute im wesentlichen zwei Komponenten. Neben dem Auftritt in den sozialen Medien spielt nach wie vor die persönliche Wirkung eine entscheidende Rolle. Körpersprache, Stimme, Kleidung, Sprachmuster – all das formt den bleibenden Eindruck, den andere von uns haben. Es lohnt sich also, hier bewusst(er) vorzugehen. Nachfolgend einige Ansatzpunkte.

Studien belegen Relevanz

Wissenschaftliche Studien liefern diverse Hinweise und Anhaltspunkte:

  • Für den ersten Eindruck reicht ein visueller Kontakt von nur 0,1 Sekunden.
    Willis, J., & Todorov, A. (2006). First Impressions: Making Up Your Mind After a 100-Ms Exposure to a Face.Psychological Science, 17(7), 592–598.

  • Auffällige, einzigartige Merkmale werden 30 bis 50% stärker erinnert als neutrale Merkmale.
    Hunt, R. R., & Worthen, J. B. (2006). Distinctiveness and Memory. Oxford University Press.

  • 55/38/7-Regel: Nonverbale Kommunikation dominiert unsere Wahrnehmung. Bei (inkongruenten!) Gefühlsäußerungen wirken 55% über Körpersprache, 38% über Tonfall und Stimme und nur 7% über den eigentlichen Inhalt.
    Mehrabian, A. (1971). Silent Messages. Belmont, CA: Wadsworth.

Konkrete Hebel auf der persönlichen Ebene

01 / Kleidung

Kommuniziert Status, Selbstbild & Zielgruppenbezug. Uniforme Signature-Looks bleiben im Gedächtnis.

02 / Accessoires

Können gezielt als Wiedererkennungsmerkmal eingesetzt werden. Beispiele: Brillen, Uhren, Schmuck

03 / Gestik & Haltung

Offenheit, Selbstvertrauen, Klarheit. Aber auch negativ: Unsicherheit, Ablehnung, Overacting.

04 / Stimme & Sprache

Klarheit, Rhythmus, Lautstärke und Wortwahl beeinflussen Autorität und Sympathie.

05 / Sprachmuster

Persönlicher Jargon, wiederkehrende Phrasen oder Slogans erzeugen Wiedererkennung.

06 / Signature Moves

Markenzeichen oder Verhaltensmuster – ein Lächeln, ein Gruß, ein typischer Satz.

Beispiele

Politik: barack Obama
  • Kleidung: Immer klassisch, dunkel, souverän – nie überinszeniert, stets präsidial.
  • Gestik: Offene Hände, rhythmische Betonungen, kontrollierte Körpersprache.
  • Stimme: Ruhiger, klarer Tonfall mit Betonungen und Pausen, die Wirkung erzeugen.
  • Sprache: Einfach, wiederholbar, emotional aufgeladen. „Yes we can!“
  • Branding-Faktor: Obame wurde zur Marke mit klarer Symbolik: Hoffnung, Kompetenz, Integrität.
Kunst & Kultur: Karl Lagerfeld
  • Kleidung + Frisur: Weiße gepuderte Haare zum Zopf gebunden, steifer weißer Kragen, schwarzer Anzug.
  • Accessoires: Dunkle Sonnenbrille, fingerlose Handschuhe, Fächer.
  • Sprache: Prägnant, pointiert, teils polarisierend – mit kalkulierter Wirkung: unkonventionell, intellektuell, elitär.
  • Branding-Faktor: Chiffre für Luxusmode, französische Eleganz und zeitlose Modernität.
Business: Steve Jobs
  • Kleidung: Schwarzer Rollkragenpulli, Jeans, Sneakers – uniformer Look, hochgradig wiedererkennbar.
  • Gestik: Reduziert, ruhig, bei Key Moments betont und gezielt.
  • Sprache: Klare Sprache, starke Metaphern, perfektes Timing bei Produktpräsentationen („Stevenotes“). „One more thing…“
  • Branding-Faktor: Jobs war nicht nur CEO – er war Apple in Person.
Steve Jobs and Bill Gates von Joi Ito, 2007, CC BY 2.0 / Cropped from original
Steve Jobs and Bill Gates von Joi Ito, 2007, CC BY 2.0 / Cropped from original

Fazit

Personal Branding ist weit mehr als die Präsenz in Online Medien. Der Markenkern einer Person zeigt sich bei jedem Kontakt – oft unbewusst. Besser bewusst! Wer die persönliche Ebene aktiv gestaltet, verstärkt seine Wirkung dramatisch. Dabei geht es nicht um Schauspiel, sondern um authentisch verstärkte Wirkung.